Der Regisseur von Gran Turismo will eine Welt schaffen, die „realistischer ist als die echte“.

Die Entwickler von Videospielen versuchen seit Generationen, die reale Welt zu erfassen. Realistische Animationen, tadellose Grafik, Beleuchtungssysteme – all das trägt dazu bei, dass die Spiele der Realität näher kommen. Aber das ist dem Direktor von Gran Turismo, Kazunori Yamauchi, nicht genug.

Yamauchi sprach mit KPMGMasayuki Chatani, Chief Digital Officer von KPMG, der zuvor während der PS3-Ära die gleiche Funktion bei Sony Interactive Entertainment innehatte. Die beiden sprachen über eine Reihe von Dingen, vor allem aber über die Zukunft.

In einer scheinbar sehr tiefgründigen Frage fragte Chatani Yamauchi, welche Art von Gesellschaft er sich für die Zukunft wünschen würde.

„Ich habe die Absicht, Gran Turismo fortzuführen, das im selben Boot wie die Autokultur und die Automobilindustrie sitzen wird. Gleichzeitig möchte ich aber auch etwas anderes machen“, antwortete Yamauchi. „Ich denke, dass eine der Aufgaben von Videospielen darin besteht, digitale Zwillinge zu realisieren, indem sie die reale und die digitale Welt miteinander verbinden. Andererseits bin ich auch der Meinung, dass „die Realität, die von Menschen empfunden werden kann, nicht unbedingt von etwas Realem empfunden werden muss“, und dieser Frage möchte ich mich stellen. Ich möchte mich der Herausforderung stellen, eine Welt zu schaffen, in der die Menschen mehr Realität empfinden als in der Realität, sei es nun durch Grand Turismo oder nicht.“

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Yamauchis Vision, eine Realität in Videospielen zu schaffen, ist in der DNA von Gran Turismo verankert. Schließlich handelt es sich nicht nur um ein Rennspiel, sondern um einen Simulator. „Ich denke, dass viele Videospiele früher physische Objekte nicht in dieser, sondern in einer anderen Welt mit Hilfe einer Engine dargestellt haben, anstatt die reale Welt zu reproduzieren“, sagte er. „Die physischen Objekte der Mario Bros. sind zum Beispiel die Mario-Brüder. Da aber die Autos und Rennstrecken, mit denen wir uns beschäftigen, tatsächlich in der realen Welt existierten, wurden sie wohl zu einem der Beispiele für digitale Zwillinge.“

Im Februar gab der PlayStation-Chef Jim Ryan bekannt, dass Gran Turismo 7 auf 2022 verschoben wurde. Die Rennsimulation sollte eigentlich noch in diesem Jahr erscheinen, musste aber, wie viele andere Spiele auch, wegen der Covid-19-Pandemie verschoben werden.

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