Night In The Woods vs. Oxenfree: Welches Spiel ist besser?

Oberflächlich betrachtet scheinen Oxenfree und Night in the Woods völlig unterschiedliche Spiele zu sein, die nicht miteinander verglichen werden können. Beide Spiele haben jedoch eine ähnliche Essenz, was ihre Themen und Botschaften angeht. Und obwohl das Übernatürliche in beiden Geschichten eine Rolle spielt, ist ihr Hauptziel, voller Herz und starker Emotionen zu sein.

Der Stil und das Design beider Spiele gehören zu den visuell einzigartigsten in einem Videospiel, aber das eine ist ein viel größeres Abenteuer als das andere. Im Folgenden werden wir einige dieser Kategorien untersuchen, die in beiden Spielen vorherrschen, um einen wahren Sieger zu ermitteln.

10/10 Sammlerstücke – Ein Unentschieden

Wir beginnen den Vergleich mit einem Unentschieden bei den Sammelobjekten, die du in beiden Spielen erwerben kannst. Oxenfree enthält traditionellere Sammlerstücke, die du in der Umgebung findest, in Form von Briefen von Maggie Adler und Anomalien, die durch dein Radio ausgelöst werden. Gleichzeitig hat Night in the Woods eine lustigere und kreativere Art, damit umzugehen.

Beide Sammlerstücke sind für die jeweiligen Geschichten relevant, wobei die Seiten, die Alex in Oxenfree sammelt, die Wahrheit hinter den übernatürlichen Ereignissen auf Edwards Insel erklären, und Maes zugewiesenes Tagebuch ihre zusammengefassten Gedanken zu bestimmten Gesprächen und Handlungspunkten durch humorvolle Kritzeleien und Schrift festhält.

9/10 Sounddesign – Oxenfree

Wenn es um das Sounddesign geht, ist Oxenfree der klare Sieger. Es ist eines der wichtigsten Elemente des Spiels, das dazu beiträgt, die Stimmung und die Geschichte aufzubauen. Die Geräusche der Radiosender, die unheimliche Musik, die die Charaktere begleitet, und der starke Einsatz von Verzerrungen für die Stimmen der gefangenen Seelen und statische Geräusche wirken wunderbar zusammen, um die gespenstische Atmosphäre einzufangen.

Ganz zu schweigen davon, dass Oxenfree auch stimmliche Charaktere hat, was ihnen viel mehr Persönlichkeit und Engagement bei den getroffenen Entscheidungen verleiht. Night in the Woods ist in seinem Sounddesign subtiler. Viele der Unterhaltungen enthalten nur wenig davon und sind im Allgemeinen stumm. Auch die Musik hat eine viel beruhigendere Ästhetik als Oxenfree.

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8/10 Charakterdesign – Ein Unentschieden

Was das Charakterdesign angeht, so verdient dieses ein weiteres Unentschieden. Obwohl Night in the Woods und Oxenfree in Bezug auf das Aussehen ihrer Charaktere nicht unterschiedlicher sein könnten, verfügen beide über eine einprägsame und überzeugende Besetzung. Die Charaktere in Night in the Woods haben eher liebenswerte tierische Qualitäten, während Oxenfree menschenähnliche Modelle porträtiert.

Zugegeben, die Charaktere in Oxenfree sind kleinere 3D-Modelle, deren Details auf der Spielkarte nicht so gut zu erkennen sind wie die 2D-Figuren in Night in the Woods, aber die Ladebildschirme sind eine clevere Lösung mit Selfie-Fotos, die man ansehen kann. Und die Chemie, der Geist und die Dramatik, die Mae und ihre Freunde zum Ausdruck bringen, entsprechen denen von Alex und ihrer Gruppe.

7/10 Übernatürliche Atmosphäre – Oxenfree

Oxenfree hat zweifellos die Nase vorn, wenn es darum geht, eine solide übernatürliche Atmosphäre zu schaffen. Eine Kombination aus Musik, Geräuschen und unheimlichen Ereignissen in der ohnehin schon unheimlichen, abgelegenen Umgebung von Edwards Island sind die Hauptfaktoren für diese Feststellung. Dass die Geschichte auch mit der Besessenheit durch außerdimensionale Wesen zu tun hat, deren raue Stimmen unheimlich klingen, trägt nur noch mehr dazu bei.

Unter der hellen, fröhlichen Fassade von Possum Springs tauchen in Night in the Woods viele dunkle und unheimliche Untertöne auf, die aber nicht so hartnäckig sind. Das liegt vor allem daran, dass Oxenfree in einer einzigen Nacht spielt, während sich Night in the Woods über mehrere Tage erstreckt. Und die Tageszeit lenkt von dem übernatürlichen Geheimnis ab.

6/10 Geschichte und Tempo – Oxenfree

Oxenfree ist ein Spiel, in dem die Dinge in das Übernatürliche eintauchen und von Anfang an schief laufen, aber Night in the Woods geht die Dinge allmählich an, bis sie dunkel werden. Das spiegelt sich im Tempo und in der Spielzeit beider Spiele wider: Oxenfree hat eine Spielzeit von etwa vier Stunden, Night in the Woods etwa zwölf Stunden.

Das hängt davon ab, wie viel man erkunden möchte, und Night in the Woods ist stark auf Erkundung ausgerichtet. Oxenfree bietet nicht so viel Raum dafür, ist aber weit davon entfernt, linear zu sein, da du durch die verschiedenen Entscheidungen, die du treffen kannst, ermutigt wirst, mehrere Enden zu erreichen. Die Geschichten von Night in the Woods und Oxenfree befassen sich auch mit der psychischen Gesundheit, insbesondere mit der Trauer in Oxenfree. Die übernatürliche Wendung ist jedoch in Oxenfree besser umgesetzt.

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5/10 Zeichenstil – Ein Unentschieden

Ein dritter und letzter Punkt geht an den Grafikstil dieser beiden Spiele, denn beide haben einen einheitlichen und lebendigen visuellen Stil, der sich außerordentlich einzigartig anfühlt. Sogar einige Farbpaletten sind gleich, wie zum Beispiel die Lagerfeuerszene am Strand in Oxenfree und die Lagerfeuerparty im Wald in Night in the Woods, obwohl Oxenfree ein allgemeines Nachtthema hat.

Beide bieten eine schöne Vielfalt an Farbübergängen. Sei es das helle Orange des Tages im Kontrast zur schwarz-lila Nacht oder das gelbe Innere von Gebäuden mit grün-lila Höhlen in Oxenfree. Die Art und Weise, wie die Kunst auf dem Bildschirm erscheint, macht den Unterschied aus, denn Night in the Woods ist ein 2D-Side-Scroller, während Oxenfree ein 2,5D-Dritt-Person-Erkundungsspiel ist.

4/10 Minispiele – Night In The Woods

Was Night in the Woods komplett von Oxenfree unterscheidet, sind die Minispiele. Night in the Woods baut eine Fülle von ihnen in das Gameplay ein. Es gibt ein Musik-Minispiel, in dem du deine inneren Guitar Hero-Fähigkeiten mit Mae und ihren Freunden entfesseln kannst, ein Pierogi-Wurfspiel und ein abendfüllendes Computerspiel namens „Demon Tower“, neben unzähligen anderen.

Die Traumsequenzen, in denen Mae auf riesige Tierfiguren trifft und bestimmte Aufgaben erfüllt, sind eine weitere Version von Minispielen, die der Geschichte mehr Bedeutung verleihen. Das ist ein spannender Bestandteil von Night in the Woods, und einer, der viel Lust darauf macht, sie in Oxenfree zu haben.

3/10 Dialogsystem – Oxenfree

Wenn man bedenkt, dass das Entwicklerteam hinter Oxenfree, Nightschool Studio, aus ehemaligen Telltale Games-Mitarbeitern besteht, ist das Dialogsystem, das sie entworfen haben, ziemlich beeindruckend. Es erinnert an eine natürlichere Gesprächsdynamik, bei der der Dialog fortgesetzt wird, egal in welchem Teil eines Bereichs man sich befindet, und bietet drei Verzweigungsoptionen zur Auswahl.

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Vergleicht man die Benutzeroberfläche für den Dialog, so verwenden sowohl Night in the Woods als auch Oxenfree Sprechblasen für ihre Charaktere. Der Inhalt der Sprechblasen in Oxenfree besteht jedoch aus den möglichen Dialogpfaden, die man einschlagen kann, und nicht aus den eigentlichen Zeilen. Die verschiedenen Farben machen sie außerdem knallig und helfen, die alternativen Antworten zu vermitteln.

2/10 Spielmechanik – Oxenfree

Oxenfree und Night in the Woods sind zwei sehr unterschiedlich strukturierte Spiele, aber wenn es darauf ankommt, enthält Oxenfree die interessanteren Gameplay-Mechaniken. Das liegt daran, dass die Konzepte von Rissen und Zeitschleifen als zentraler Aufhänger des Spiels dienen und zu einer Rätselmechanik werden, bei der man Tonbandgeräte aufzieht und dreieckige Risse öffnet, wenn man die richtige Frequenz in Alex‘ Radio findet.

Abgesehen von den Minispielen, die ein wesentlicher Aspekt des Spiels sind, besteht Night in the Woods aus traditionellen Plattformer-Mechaniken, die Laufen, Springen und gelegentliches Seiltanzen beinhalten, sowie aus Ego-Shooter-Mechaniken, bei denen man mit den Händen greift. Oxenfree hingegen beinhaltet auch das Klettern als Teil der Fortbewegung.

1/10 Urteil – Oxenfree

Es ist eine knappe Entscheidung, aber Oxenfree setzt sich letztendlich die Krone auf. Night in the Woods und Oxenfree sind gleichermaßen erzählerische Spiele mit fantastischen Charakteren und umwerfender Originalgrafik. Wenn drei verschiedene Kategorien unentschieden enden, zeigt das nur, wie gut jedes Spiel in Bezug auf Charakterisierung, Art Direction und Wiederspielbarkeit umgesetzt ist.

Der entscheidende Faktor ist die fesselnde Geschichte und die Immersion, und Oxenfree ist wirklich hervorragend darin, dich in das übernatürliche Geheimnis der Ereignisse auf Edwards Island eintauchen zu lassen. Die verzerrten Tonspuren, die unheimliche Umgebungsmusik, die sich verzweigenden Beziehungen zwischen den Charakteren und die Verwendung von Umgebungsgeschichten wirken alle harmonisch zugunsten von Oxenfree.

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